Bajunas ausführliche Geschichte

Nachdem Ianto leider sehr früh gestorben war, sollte es unbedingt wieder ein größerer Hund sein. Ich war sehr sportlich und machte sehr lange Spaziergänge und fuhr gerne lange Touren mit dem Rad.

Ich war dann stundenlang alleine mitten im Wald und mein nächster Hund sollte einen gewissen Schutztrieb besitzen, von normaler Statur sein und pflegeleicht sein. In einem Film sah ich einen Hund, der mich völlig faszinierte: schön groß, kurzhaarig, wunderschön mit Schlappohren und elegantem Körperbau. Ich rief sogar meinen Mann zum Fernseher und sagte ihm: so einen Hund will ich suchen!!

Kurz danach besuchten wir die Pferd und Jagd in Hannover.

An einem Stand waren MEINE HUNDE!!!!! traumhaft schön, von herrlicher roter Farbe mit einer ruhigen, würdevollen Ausstrahlung und einem komischen Streifen auf dem Rücken, der in entgegengesetzter Richtung wuchs.

Ich war so hin und weg das mein Mann überhaupt keine Chance hatte, mich von diesen Hunden weg zu bekommen;-)).

Ich fragte die Besitzer nach allen Kriterien rund um die Rhodesian Ridgebacks aus. Eine sehr bekannte Züchterin leitete diesen Stand und sie gab mir ihre Karte und lud mich auf eine Veranstaltung auf ihrem Gutshof in wenigen Tagen ein. Dort sollten fast alle damals in Deutschland lebenden Ridgebacks zu sehen sein.

Als wir die private Ausstellung besuchten, sahen wir sehr viele, sehr große, vom Typ her sehr verschiedene Ridgebacks.

Aber die absolut schönsten Tiere gehörten unserer Gastgeberin vom Zwinger Makaranga.

Für uns war es nach diesem Besuch klar, unser nächster Hund musste so ein herrlicher Rhodesian Ridgeback sein.

Wenige Tage später bekamen wir einen Anruf, das eine befreundete Züchterin aus einer Makarangahündin einen Wurf liegen hatte und wir einen Welpen von dort bekommen könnten.

Wir fuhren nach Kassel und entschieden uns für eine entzückende Hündin mit dem schönen Namen Bajuna Shushi von der Sphinx.

Mit 12 Wochen zog Bajuna bei uns ein.

Wir versuchten sehr viel, um sie zum Spielen zu motivieren. Irgendwie interessierte sie sich nur für "the real thing" also Spiel mit Hunden, verfolgen einer Geruchsspur, jeden Vogel mit Augen verfolgen oder uns wie ein Schatten zu begleiten.

Bajuna war ein wunderschöne, sanfte aber ausgesprochen ängstliche, vorsichtige Hündin. Fremde Treppenstufen gingen gar nicht, in Geschäfte gehen fast unmöglich, unsere Garage hat sie erst mit 1 1/2 Jahren das erste Mal betreten.

Wir übten und übten und waren oft verzweifelt, weil wir nicht mehr wussten, wie wir sie von ihrer Ängstlichkeit heilen sollten.

Sie war absolut Schussscheu, dafür extrem kinderlieb, sehr gehorsam und eine einmalige Freundin und sensible Hündin.

Mit 2 1/2 Jahren änderte sich ihr Wesen fast schlagartig, sie wurde selbstbewusster-zwar nicht besonders souverän, aber doch ziemlich normal.

Als Begleiterin am Fahrrad war Bajuna perfekt, sie lief unermüdlich, zeigte mir durch ihr aufmerksamen Verhalten alle Tiere oder Besonderheiten auf unseren Touren und zeigte nun auch den Schutztrieb, für den die Rasse bekannt ist. Aber immer angepasst und abrufbar. Bajuna hatte eine Lebensmittelallergie und es gab damals ja noch keine speziellen Hundefuttersorten. Endlich kam Lamb and Rice auf den Markt und das war eine dramatische Erleichterung für uns. Sie war ihr Leben lang ein gesundheitliches Sorgenkind und ihr Immunsystem war immer sehr schlecht, mit eineinhalb Jahren hatte sie Zysten in der Gebärmutter, sie wurde regelrecht depressiv nach einer Scheinschwangerschaft und deshalb musste sie kastriert werden. Danach behielt sie ein extrem ruhiges Temperament, so wollten wir ihr einen Kollegen zur Seite stellen, der munterer war und sie etwas aufmischen sollte. (Das wird dann die Geschichte von Shannon, dem Irish Terrier)

Bajuna wurde 11 Jahre alt, war trotz ihrer gesundheitlichen Probleme vergnügt und man sah ihr das Alter fast nicht an. Dann bekam sie Zahnschmerzen und es mussten einige Zähne gezogen werden.

Als ich sie im Auto nach Hause gebracht hatte, bäumte sie sich im Kofferraum auf und war tot. Sie erlag einer Embolie.