Aus Wales brachten wir den Westie “Windmillhill Ianto” mit. Ian war ein toller Hund, dem nichts mehr Freude machte als zu lernen. Er war ein souveräner, hochintelligenter Hund aber für seine Rasse extrem ruhig und gesetzt.
Den Grund erfuhren wir, als er mit nur 7 1/2 Jahren ein viel zu kurzes Leben beendete.
Er hatte Krebs, und zwar überall an Leber, Milz, Galle und Darm. Der arme Kerl war sein ganzes Leben immer krank gewesen und wir genossen die wenigen Zeiten in denen es ihm gut ging.


Iantos ausführliche Geschichte

Nun lebten wir seit 2 Jahren ungefähr jeweils 8 Monate in Pembroke, Wales. Ohne Hund war das Leben irgendwie nicht vollständig. Die Auslandszeit sollte mit diesem Aufenthalt zu Ende sein.

Ich hatte als junges Mädchen ein Terrierbuch geschenkt bekommen. In dem war ein Foto von einem in Deutschland damals völlig unbekannten Terrier, dem West Highland White Terrier. Ich fand den klasse, frech, lebhaft, etwas verwegen und lustig aussehend. So einen Hund wollte ich gerne haben. Wir schrieben die führenden Zwinger in England an, bekam aber keine Antwort. In den Markthallen von Pembroke sah ich dann eine Dame mit einem bildhübschen Westie und ich sprach sie einfach an. Sie deutete auf den Bäckerstand und sagte, die nette Dame dort, Mrs. Dove hat meinen Hund gezüchtet und sie würde wohl gerade einen Wurf erwarten. Ich ging zu Mrs. Dove und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. In den nächsten Tagen sollten die Welpen geboren werden und sehr gerne würde sie mir einen Hund geben!!

Leider wurde nur ein einziger Welpe geboren, der war dann sehr selbstbewusst und von recht ruhigem Temperament.

Mit 8 Wochen zog Windmillhill Ianto bei uns ein.

Dieser Welpen war völlig anders als jeder andere Welpen, den ich kannte. Und ganz anders, als ich mir einen Terrier vorgestellt hatte.

Er saß stundenlang unbeweglich auf einem Plätzchen im Garten und beobachtete die Gegend.

Oder er saß auf dem Fensterbrett und schaute ewig lange raus. Am liebsten schlief er in einem Kohlehaufen, der auf dem Grundstück unseres englischen Häuschens lag. Er war dann schwarz;-).

Es dauerte ziemlich lange bis ich mit diesem sehr ruhigen Hund eine Verbindung aufbauen konnte.

Beim älter werden von Ianto merkte ich, er fand es toll Tricks zu lernen. Er war unermüdlich und forderte immer neue Aufgaben. Ich glaube wir hätten fast im Zirkus auftreten können;-) Er konnte Türen schließen, sich tot schießen lassen, Männchen machen, auf Podesten sitzen oder auf die höchsten Holzstapel klettern. Am Rad laufen liebte er besonders.

Leider war Ian immer wieder krank, er hatte oft Geschwüre zwischen den Zehen und sein Magen war sehr empfindlich.
Es verging kein Monat ohne Tierarztbesuche und ich war inzwischen zur Hundekrankenschwester geworden.
Leider merkten wir erst ganz spät warum Ian so kränkelte. Eine Kontraströntgenaufnahme zeigte: er war voll von Krebs, Milz, Galle, Darm-alles war voller Geschwüre.

Wir mussten Ianto von seinen Schmerzen erlösen. Er wurde nur 7 1/2 Jahre alt.